Die Verwaltung der Dritten Gewalt

Die Verwaltung der deutschen Gerichtsbarkeit liegt traditionell in den Hnden der Justizministerien des Bundes und der Lnder. Dieses gewaltenverschrnkende System wird zunehmend als hierarchielastig angegriffen. Ihm wird ein Konzept richterlicher Selbstverwaltung durch Justizverwaltungsrte gegenbergestellt. Fabian Wittreck weist nach, da dieses Selbstverwaltungsmodell sowohl verfassungsrechtlich prekr als auch verfassungspolitisch verfehlt ist. Seine historische Genese wie die rechtsvergleichende Analyse weisen es als primr standespolitisches Projekt richterlicher Interessenvertretungen aus. Der Autor zeigt, da das traditionelle System der Gerichtsverwaltung durch die Exekutive fr die demokratische Legitimation der rechtsprechenden Gewalt unverzichtbar ist und pldiert deshalb fr eine Revitalisierung der Dienstaufsicht. Als Grundlage dieser Thesen dient eine vollstndige Bestandsaufnahme der Verwaltung der Dritten Gewalt, die sich ber die Gerichte des Bundes und der Lnder hinaus auch auf die europische und internationale Gerichtsbarkeit erstreckt, die kirchlichen Gerichte nicht ausspart und der Sonderrolle der Verwaltung der Verfassungsgerichte breiten Raum widmet. In rechtsvergleichender Perspektive werden ferner die Systeme der Gerichtsverwaltung in Europa und den USA analysiert.