Zwang und Anerkennung

Anerkennung gilt als einer der Schlsselbegriffe fr eine tragfhige Beschreibung menschlicher Lebensvollzge. Antworten auf die Fragen, wer wir sind, wer reden darf und wessen Stimme Gehr findet oder aber wem unter welchen Voraussetzungen welche Rechte zuzugestehen sind, gelten als Ergebnis der Aushandlung von Anerkennungsprozessen. Zugleich lsst sich am Phnomen psychischer Devianz paradigmatisch zeigen, wie fragil und mitunter prekr Anerkennungsvollzge sind. Gewissermaen als Lackmustest fr die Belastbarkeit einer Theorie der Anerkennung geht Matthias Braun der Frage nach, wie sich das Verhltnis von Anerkennung und der Anwendung von Zwang zum Wohle anderer denken lsst. Dabei zeigt er auf, wie fundamental sich die Verletzbarkeit leiblicher Selbstbezge in die Aushandlung von Geltungsansprchen einschreibt. Die theoretischen berlegungen werden dabei dem Ansatz einer konkreten Ethik folgend darauf hin befragt, welche ethischen und rechtlichen Orientierungsmarker sich fr die Anwendung von Zwang im Umgang mit psychischer Devianz finden lassen.