Ordinale Wohlfahrtstheorie und staatliche Verteilungspolitik

Werner Steden untersucht die verteilungspolitisch ausgerichteten berlegungen der Wirtschaftstheorie. Im ersten Teil befat er sich mit der formalen Gestalt, in der sich die individuellen Verteilungsprferenzen in ihrer eigenntzigen und individualethisch motivierten Ausrichtung prferenztheoretisch niederschlagen. Mit Hilfe der Theorie pareto-optimaler Umverteilung zeigt er, da der durch diese individuellen Verteilungsprferenzen gesteuerte, rein private Transferproze tendenziell das Erreichen eines pareto-optimalen Verteilungszustandes unter den Brgern auslst, einen solchen Zustand aber wahrscheinlich nicht vollstndig erreicht. Auerdem gibt es meist mehrere derartige Pareto-Optima. Als nchstes mu gezeigt werden, da sich stets eines aus der Menge aller distributiven Pareto-Optima als allen anderen eindeutig berlegen erweist. Dazu bedient sich der Autor des Alternativnutzen-Konzepts und mit die aus einer Umverteilung resultierenden distributiven Prferenzeinbuen. Auf diese Prferenzeinbuen wendet er das Prinzip der gesamtgesellschaftlichen Opferminimierung an. Das Optimierungskalkl zielt also auf eine gesamtopferminimale Lsung des Verteilungskonflikts. Im Vergleich zu den Gerechtigkeitsvorstellungen der streng normativ argumentierenden Ethik kennzeichnet die gesamtopferminimale Verteilungslsung ein eher pragmatisches Ideal. Sie liefert bessere Hinweise fr die Ausgestaltung der staatlichen Umverteilungspolitik als die genannten Vergleichskonzepte. Die Lsung fhrt der Autor fr eine modellierte n-Personen-Gesellschaft ohne bzw. mit Produktion vor. Ein einfaches Demokratie-Modell deutet im letzten Schritt auf gewisse Tendenzen zum Erreichen der Lsung im kollektiven Willensbildungsproze.