Glaubenskrieg

Die Ambivalenz der Religion ist eine alte Jacke, wiewohl blo Ausdruck der menschlichen Natur. Des ungeachtet oder gerade darob ist es unabdingbar, ihr auf den Zahn zu fhlen, zumal dann, wenn mit der Verbindung von Staat und Religion, mit Totalitarismus und Fundamentalismus Unheil drut. Je mehr sich der kleine Moritz nmlich durch Korruption und Misswirtschaft, Autoritt und Gewalt sozial ungerecht behandelt fhlt, desto grer ist sein Verlangen danach, sich wenigstens mit seinem Glauben noch ein Stck Identitt und also Wrde zu bewahren. Mit der Dialogfhigkeit steht und fllt zugleich auch die Religion, denn eins ist so sicher wie das Amen in der Kirche: Religion ist Dialog, nicht Kampf. Mittel zum Zweck ist dabei der Konstruktivismus, der im Unterschied zum Patchwork der Religionskomponisten die herkmmlichen Konfessionen nicht verwssert. Vielmehr ist er um deren Anpassung an die Anforderungen der Moderne bemht.

Mit dem Ruber-Beute-Modell lsst Band 2 der Einblicke in die Borderlinephilosophie keinen Zweifel daran, dass sich eine so bedeutsame Glaubensgemeinschaft wie das Christentum ohne Dialogfhigkeit nicht blo selbst zack, zack zu Fall bringt, sondern der Religion im Allgemeinen Abtrag tut und das Heer der Unglubigen empfindlich vergrert, anstatt es drastisch zu schmlern, kurzum Kollateralschden verursacht.