Finanzialisierung, Demokratie und Gesellschaft

Zehn Jahre nach dem Zusammenbruch der Investmentbank Lehman Brothers und dem Beginn einer weltweiten Finanz-, Wirtschafts- und Schuldenkrise wirken in vielen Gesellschaften die schweren sozialen, wirtschaftlichen und politischen Verwerfungen der Krise bis heute nach. Die Ursachen und Folgen der Internationalisierung und Liberalisierung von Finanzmrkten wurden in den letzten zehn Jahren nicht nur in den Medien, sondern auch in den Sozialwissenschaften sehr viel strker diskutiert als zuvor. Ziel des Schwerpunktheftes ist es, das Verhltnis zwischen Finanzmarkt, Demokratie und Gesellschaft vor dem Hintergrund dieser fortgesetzten wissenschaftlichen Debatte grundstzlich zu untersuchen. Mit einem multidisziplinren undmultimethodischen Blick werden die sozialen, wirtschaftlichen und politischen Strukturen und Prozesse nher analysiert. Im ersten Teil des Sonderheftes befassen sich die Beitrge mit verschiedenen Facetten der Finanzialisierung und der Frage, inwiefern sichaufgrund sozio-konomischer Entwicklungen die Bezge zwischen Finanzmarkt, Politik und gesellschaftlichen Verhltnissen gendert haben. Im zweiten Teil thematisieren die Autorinnen und Autoren dieRegulierung und Legitimierung von Finanzaktivitten. Der dritte Teil befasst sich mit der Eurokrise als Anschlussphnomen der Finanzkrise und den damit in Verbindung stehenden Problemen der politischen Willensbildung.