Exportgut Reformation

Erstmals europaweit werden Transferprozesse der Reformation ber die Grenzen des deutschen Sprachraums in die Nachbarbevlkerungen dargestellt. Nach einem gesamteuropischen berblick behandeln die Einzelbeitrge international renommierter Forscher zunchst die Entwicklungen im 16. Jahrhundert in den Kontaktrumen zu Nachbarn des deutschen Sprachgebiets. Dabei beschreibt der Band die Verhltnisse ausgehend vom Ostseeraum in einem ber West-, Sd- und Osteuropa reichenden geographischen Rahmen. Der Sammelband zeichnet nach, welche Strategien und Manahmen politischer und theologischer Frderung in Kontaktzonen dazu fhrten, dass bei ethnisch und politisch differierenden Nachbarn trotz bestehender Unterschiede eine zum groen Teil nachhaltige Resonanz auf die Reformation mglich wurde. Die differierenden Anstze zur Konfessionsbildung werden erkennbar. Im zweiten Hauptteil werden in parallelen Lnderbeitrgen die Entwicklungen und Gegenwartssituation der geschichtlichen, aus der Reformation hervorgegangenen Kirchen in den ursprnglichen Transferzonen vorgestellt. Nach einer fast fnfhundertjhrigen Geschichte zeigen Experten besonders zwischen Nord-, West- bzw. Osteuropa grundlegende Differenzen auf, die einerseits von Gegenstzen zwischen der Ausprgung von Staatskirchen und extremer Diasporasituation gekennzeichnet sind. Vitale protestantische Existenz in Kontaktrumen und multiethnischen Begegnungszonen Europas gehrt andererseits vor dem Hintergrund der Transferprozesse in der Reformationszeit auch heute zu den nachhaltig wirksamen Kennzeichen Europas.