Die wissenschaftliche Korrespondenz

Emil Lask (1875-1915) ist neben Wilhelm Windelband (1848-1918) und Heinrich Rickert (1863-1936) einer der mageblichen Vertreter des philosophischen Neukantianismus der sog. sdwestdeutschen Prgung. Der Neukantianismus war um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert eine der fhrenden Universittsphilosophien. Er wirkte in vielerlei Hinsicht ber die Philosophie hinaus auf andere Bereiche wie die Rechtswissenschaft, Literaturwissenschaft, Kunstgeschichte und Pdagogik. So haben etwa Max Webers Verstehende Soziologie, Georg Jellineks Staatslehre, Georg Lukcs' sthetik, die Rechtsphilosophie Gustav Radbruchs und die Rechtstheorie Hans Kelsens magebliche Impulse vom Neukantianismus empfangen sowie umgekehrt dem Neukantianismus Gestalt verliehen. Die Edition versammelt die gesamte erhaltene wissenschaftliche Korrespondenz Emil Lasks. Im Mittelpunkt steht dabei der intensive fachliche Austausch mit Heinrich Rickert, dem akademischen Lehrer Lasks. Dabei ermglicht die Edition, die Entwicklung des Lask'schen Denkens jenseits seiner wenigen Verffentlichungen nachzuvollziehen, und es wird deutlich, inwiefern Lask sich, etwa im Wege einer Hinwendung zur Phnomenologie Edmund Husserls, vom Neukantianismus entfernte. Zugleich offenbart der Briefwechsel eine Vielzahl von Einblicken in die universitre Landschaft des frhen 20. Jahrhunderts.