Der Kannibalen-Fall

Der "Kannibalen-Fall" ist hchst spektakulr. Er wirft aber auch eine Vielzahl dogmatischer und verfassungsrechtlicher Fragen auf, die sogar amerikanische Dozenten mit ihren Studenten diskutieren. Gefordert ist insbesondere, das bislang einzigartige Zusammentreffen von Sterbeverlangen des Opfers mit perverser Motivation und abscheulicher Begehungsweise des Tters ins rechte Verhltnis zu setzen. Jrg Scheinfeld begrndet den Standpunkt, dass der Gesetzgeber die Einstufung als "Ttung auf Verlangen" ( 216 StGB) bindend vorgegeben hat. Darber hinaus weist er nach, dass die Frankfurter Strafkammer mit der Verhngung der lebenslangen Freiheitsstrafe gegen den Gleichbehandlungsgrundsatz verstoen hat - sowie mehrfach gegen das Schuldprinzip. Aus dem Anschauungsfall entwickelt der Autor schlielich Grundstze fr die verfassungskonforme Auslegung und Anwendung aller subjektiven Mordmerkmale.