Der Deutsche Corporate Governance Kodex

Magisterarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Soziologie - Arbeit, Beruf, Ausbildung, Organisation, Note: 1,0, Universitt Trier, Sprache: Deutsch, Abstract: Es ist der deutschen Wirtschaft gelungen, die bei uns praktizierte Corporate Governance mit Hilfe des Kodex erfolgreich an die Anforderungen des globalen Wettbewerbs anzupassen. Wir haben ein gutes Werk geschaffen, wir verkehren heute international auf Augenhhe mit Vertretern des einstufigen Board-Systems"1. So bewertet Gerhard Cromme, langjhriger Vorsitzender der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex, die Arbeit der Kommission und den seit 2002 existierenden Kodex. Die Meinungen in der wissenschaftlichen Literatur und bei den betroffenen Unternehmen sind durchaus differenzierter und reichen von strikter Ablehnung ber kritische Beurteilung bis hin zu Untersttzung.
Die Kritikpunkte sind vielfltig und sollen in dieser Arbeit nicht alle en dtail wiedergegeben werden. Ein kritischer Ansatz aber soll herausgehoben werden: Er behauptet, dass die Kodex-Kommission nur als Ideengeber fr die Legislative fungiere. Demnach mssten die Ideen des Kodex nach und nach in zwingendes Recht umgendert werden. Damit aber wrde die Funktion der Kommission und somit auch des Kodex selbst konterkariert: Schlielich soll der Kodex deregulierend wirken und helfen, die deutsche Corporate Governance flexibler zu gestalten. Wrde der Gesetzgeber die Vorschlge der Kommission zunehmend dafr nutzen, um beispielsweise das Aktien- oder Kapitalmarktrecht zu modernisieren, msste der Kodex als gescheitert angesehen werden.
Die vorliegende Arbeit soll sich der berprfung dieser Hypothese widmen. Es stellen sich mithin folgende Fragen, die es zu klren gilt: Wie oft hat der Gesetzgeber Empfehlungen des Kodex aufgegriffen und sie in Gesetze transformiert? Welche Grnde gab es fr diese Aufwertung? Welche Aussagen lassen sich ber die Befolgungsquoten der verrechtlichten Empfehlungen treffen?
Die Arbeit zielt demgege