Das letzte Urteil

Im Mai 2009 wurde John (Iwan) Demjanjuk von den USA nach Deutschland ausgewiesen. Ein halbes Jahr spter begann in Mnchen ein Strafprozess gegen ihn: er hatte angeblich als Angehriger der "Trawniki" (Hilfswilliger der SS) im Vernichtungslager Sobibr beim Mord an 28.000 Juden geholfen. Den Auftakt der Verhandlung gegen den gebrtigen Ukrainer verfolgten Hunderte Journalisten aus allen Kontinenten. Der "letzte groe NS-Prozess" war aus Mediensicht ein Weltereignis. Doch verebbte das Interesse rasch wieder, denn die Sitzungen verliefen zh und unspektakulr. Schlielich verurteilte das Landgericht Demjanjuk im Mai 2011 zu fnf Jahren Haft wegen Beihilfe zum Mord. Doch da die Prozessparteien Revision einlegten, wurde er in ein Altenheim in Oberbayern eingewiesen, wo er im Mrz 2012 starb.
Rainer Volk hat den Prozess als Journalist und Historiker von Beginn an verfolgt und analysiert die Berichterstattung ber einen Fall, der fr Zeithistoriker wie Juristen viele Fragen aufwarf.