Artikulationen Sexueller Gewalt

Nicht erst seit dem Jahr 2010 wird ber das Thema der sexuellen Gewalt geforscht und gesprochen. Aber wie sprechen betroffene Menschen in biographischen Interviews ber ihre Erfahrungen sexueller Gewalt in Kindheit und Jugend? Und wie gehen sie im Verlauf ihres Lebens dazu ber, ber diese Erfahrungen zu sprechen oder wenden sich davon ab? Die Studie leistet einen Beitrag zu einer erziehungswissenschaftlich ausgerichteten Gewaltforschung in Anlehnung an das Konzept der Artikulation. Sie zeigt auf, wie der bergang zum Sprechen ber sexuelle Gewalt in Kindheit und Jugend in diskursive und gesellschaftliche Verhltnisse einerseits sowie in biographische Erfahrungen und Bearbeitungsstrategien andererseits eingebunden ist. Vor diesem Hintergrund wird die Vielfltigkeit des Sprechens ber Sexuelle Gewalterfahrungen beleuchtet und verschiedene Modi der Artikulation Sexueller Gewalt vorgestellt. Auf der Grundlage von drei Falldarstellungen wird der bergang zum Sprechen als mehrdimensionaler, nicht-linearer und relationalerProzess definiert. Die AutorinAndrea Pohling ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Goethe-Universitt Frankfurt am Main am Institut fr Sozialpdagogik und Erwachsenenbildung. Ihre Arbeitsschwerpunkte und Forschungsinteressen sind Kindheits- und Jugendforschung, Forschung im Kontext der Themen Sexualitt, (sexuelle) Gewalt und Diskurse, Methoden qualitativer Sozialforschung sowie forschungsethische Fragen und Spannungsfelder.