Staatsbrgerschaft im 19. und 20. Jahrhundert

Die Staatsbrgerschaft ist eine Institution des Rechts, die tief in der Geschichte Europas wurzelt. Sie markiert mit Mitteln des Rechts die Grenze zwischen Zugehrigkeit und Nicht-Zugehrigkeit und erfllt damit eine elementare Funktion politischer Ordnung. Warum und mit welchen Folgen fr die historische Praxis wird die Staatsbrgerschaft zum Austragungsort politischer Kmpfe um Rechte, die nach Teilhabe, individueller Freiheit, Sicherheit und kollektiver Identitt streben? Dieser Frage geht der vorliegende Band in der deutschen und europischen Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts nach. Staatsbrgerschaft dient dabei als rechtshistorischer Schlssel, um Bedingungen von Binnen-, Aus- und Einwanderung in modernen Gesellschaften von der Hochzeit des Nationalstaats bis zum Zeitalter des Kalten Krieges, der Entkolonialisierung und der europischen Einigung zu erschlieen. Dabei wird der tiefe Wandel von Formen der Zugehrigkeit in den Blick genommen, der die Rechtsinstitution der Staatsbrgerschaft zu einer Sonde der Analyse moderner Gesellschaften macht.