Helmut Thielicke und die 'Zeitschrift fr Evangelische Ethik'

Friedrich Wilhelm Graf skizziert die Biographie des in den 1950er und 1960er Jahren beraus einflussreichen Hamburger Systematischen Theologen Helmut Thielicke, um dann dessen Aktivitten zur Grndung einer Zeitschrift fr Theologische Ethik zu rekonstruieren. Dabei untersucht er auch Thielickes Kontakte zu dem amerikanischen Theologen Reinhold Niebuhr und zu Paul Tillich. Vorgestellt werden die von Thielicke zunchst in den Blick genommenen Herausgeber, seine Programmentwrfe zu Aufgabe und Profil der seit Januar 1957 erscheinenden Zeitschrift fr Evangelische Ethik und das tatschliche Herausgebergremium, dem neben Thielicke protestantische Universittstheologen wie Heinz-Dietrich Wendland, Hendrik van Oyen, Wolfgang Schweitzer sowie der kirchlich vielfltig engagierte rheinische Unternehmer Friedrich Karrenberg und der sptere WDR-Intendant Klaus von Bismarck angehrten. Durch die dichte Analyse der in den ersten Jahrgngen der Zeitschrift fr Evangelische Ethik gefhrten Kontroversen ber die atomare Bewaffnung sowie den Institutionenbegriff zeigt Friedrich Wilhelm Graf, dass die ZEE primr ein Organ innerprotestantischer Verstndigung sein und zugleich die politisch-soziale Gestaltungskraft des bundesdeutschen Protestantismus strken sollte. Trotz ihres dezidiert internationalen Anspruchs wurde die Zeitschrift schon bald zu einem Organ, in dem hauptschlich nur noch deutschsprachige protestantische Theologen publizierten.