Konfliktlinien im Parteiensystem der Niederlande

Magisterarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Region: Westeuropa, Note: 2, Universitt Osnabrck (Sozialwissenschaften), 50 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Niederlande blicken auf eine lange brgerlich-demokratische Tradition in Verbindung mit einer parlamentarischen Monarchie zurck. Das heutige politische System der Niederlande ist eine seit Jahrzehnten bestehende Konkor-danzdemokratie, die auf Konsens- und Kompromissfindung angelegt ist und so die Stabilitt des politischen Systems sichert. Die Verstndigung durch Kooperation und Kompromiss ist insbesondere ein Merkmal des niederlndischen Parteiensystems. Da im Verhltniswahlrecht nur eine geringe Sperrklausel von 0,67 % existiert, gengt bereits ein sehr geringer Stimmenanteil, um in die zweite Kammer einzuziehen. Dementsprechend sind auch regelmig zwischen acht und zehn Parteien im Parlament vertreten. Dieses Vielparteiensystem erweist sich aufgrund der Konsensorientierung im Kern als uerst stabil.

Fr die soziologische Struktur, die dem politischen System der Konkordanz-demokratie in den Niederlanden zugrunde lag, haben fhrende Sozialwis-senschaftler den anschaulichen Begriff der Versulung" verwandt (Lepszy 1979, 13).
Mit dem Begriff Versulung" wurde bildhaft deutlich gemacht, dass in den Niederlanden religis und ideologisch voneinander getrennte Sulen" nebeneinander existierten, ohne dass zwischen ihnen ein hohes Ma an Kommunikation und sozialer Integration festzustellen wre. Die Sulen" bildeten sich aus Katholiken, Protestanten, Sozialisten und Liberalen.