Grammatikalisierung

Essay aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Sprachwissenschaft / Sprachforschung (fachbergreifend), Note: 1,7, Ruhr-Universitt Bochum, Veranstaltung: Linguistische Grundlagen, 5 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Der von ANTOINE MEILLET eingefhrte Begriff der Grammatikalisierung wurde zunchst lediglich als Methode des Sprachwandels angesehen. Grammatikalisierung bedeutet im weiteren Sinne, dass ein Wort vom Lexikon in die Grammatik hinberwechselt. Bei genauerer Betrachtung des Prozesses, ist jedoch festzustellen, das die Grammatikalisierung etwas komplexeres ist als nur eine Zunahme grammatischer Eigenschaften bei gleichzeitiger Abnahme an autosemantischen Eigenschaften [nach Schmellenkamp, O.]. Das Ergebnis der Grammatikalisierung ist eine bestimmte Grammatikalitt.
Die Grammatikalitt ist abhngig von der jeweiligen Antonomie. Antonymitt bedeutet zum einen die Abwesenheit von Kohsion. Kohsion stellt die Bindung an andere Sprachzeichen oder Beziehungen zu ihnen dar. Zum anderen ist Antonomie eine Variabilitt. Die Variabilitt steht dabei fr die Manipulierbarkeit und die Beweglichkeit der Wortformen. Mit wachsender Grammatikalisierung verliert ein Zeichen an Antonomie. Das heit, es wird strker in das Netz paradigmatischer und syntagmatischer Relationen integriert sowie grammatischen Regeln unterworfen. Antonomie und Grammatikalisierung werden auch als "komplementre Pole derselben Eigenschaft" bezeichnet.