Die Textvorlage von Augustins Adnotationes in Iob

Hieronymus Hiob-bersetzung iuxta Graecos liegt in vier Fassungen vor. Die Erstfassung O. bildet die Textvorlage fr Augustins Adnotationes in Iob, wird dort aber nur in Auswahl kommentiert. Der Codex Turonensis 18 (11. Jh.) enthlt eine vollstndige von Hieronymus revidierte Fassung T. Weitere abweichende Fassungen finden sich im Sangallensis 11 (8. Jh.) und Bodleianus Auct. E. infra 1 (12. Jh.), hier S. und B. genannt.Gerd Dietrich Warns analysiert zunchst die Textgeschichte der bersetzung iuxta Graecos: S. wird als erste, groe Revision von O. erwiesen, whrend T. auf eine zweite Revision zurckgeht. In B. liegt eine sptere Konflation aus O. und T. vor, vielleicht eine frhe Edition.Die Unterschiede zwischen den Fassungen O., S. und T. deuten darauf hin, dass Hieronymus in S. sein erstes bersetzungskonzept nderte. In O. wollte er in berbietung von Origenes Hexapla aus mehreren griechischen und hebrischen Textvorlagen eine vorbildliche lateinische Hiob-Version schaffen. In S. entschied er sich fr einen doppelgleisigen Kurs: Er begann mit einer Neubersetzung des Alten Testamentes iuxta Hebraeos: auerdem arbeitete er als Pendant dazu seine Erstfassung O. in S. so um, dass sie eindeutiger zu einer Hiob-bersetzung iuxta Graecos wurde. Verglichen mit S. erscheint T. als Ausgabe letzter Hand. Warns gelingt es, in ausgewhlten patristischen Texten weitere Spuren der Erstfassung O. zu identifizieren. Ein wesentliches Kriterium sind die nur in O. nachweisbaren Doppelbersetzungen.