Die "Annahme" ffentlicher Urkunden nach Art. 59 Abs. 1 EuErbVO

Erbflle mit Auslandsbezug gewinnen zunehmend an Bedeutung, damit einhergehend auch der Einsatz ffentlicher Urkunden in Erbschaftsangelegenheiten. Zur Frderung von deren Freizgigkeit wurde in der seit 2015 geltenden Europischen Erbrechtsverordnung erstmals die "Annahme" ffentlicher Urkunden geregelt. Christine Schmitz untersucht diese neue Regelungsmethode. Dabei arbeitet sie zunchst den Anwendungsbereich der Norm heraus und nimmt in diesem Rahmen eine verordnungsautonome Qualifikation des deutschen Erbscheins vor. Darauf aufbauend ermittelt sie das neue Konzept der grenzberschreitenden Beweiskraftwirkung. Hierbei zeigt die Autorin, dass es sich nicht um eine Inhaltsanerkennung, sondern um eine verfahrensrechtliche Kollisionsnorm und eine Wirkungserstreckung der formellen Beweiskraft ffentlicher Urkunden handelt. Weiterhin untersucht sie den zentralen Begriff der formellen Beweiskraft, fr den sie abschlieend eine verordnungsautonome Definition vorschlgt.