Die elektronische Willenserklrung

Die Entwicklung und zunehmende Verbreitung von Informations- und Kommunikationstechnologien fhrt zu immer strker 'automatisierten' Formen der Kommunikation, die auch zum Abschlu von Vertrgen genutzt werden. Es stellt sich daher die Frage, ob die bisherige Lehre zum Vertragsschlu auch den elektronischen Geschftsverkehr angemessen integrieren kann. Damit die Untersuchung auch ber den derzeitigen Stand der Technik hinaus fr die zuknftige Entwicklung des Vertragsrechts von Nutzen sein kann, bezieht Andreas Wiebe kommunikationstheoretische Anstze mit ein und stellt den Anschlu an die rechtsdogmatische Konzeption der Willenserklrung her. Diese Konzeption erweist sich als flexibel genug, auch automatisierten Kommunikationsvorgngen rechtliche Verbindlichkeit zuzuschreiben, wobei ein eigener Typus der 'elektronischen Willenserklrung' gebildet werden kann. Auch rechtsdogmatische Einzelprobleme rechtsgeschftlicher Kommunikation werden behandelt und eine angemessene Verteilung verschiedener Risiken zwischen den Parteien geprft. Dabei ergibt sich fr das Vertragsrecht eine Entwicklung vom Verschuldens- hin zum Risikoprinzip als Grundlage fr die Zuschreibung relevanten menschlichen Handelns, wobei der Vertrauensschutz als Wertungsgesichtspunkt strkere Bedeutung erlangt. Zugleich lassen sich Verantwortungsbereiche abgrenzen. Besondere Behandlung erfhrt der Verbraucher- bzw. 'Nutzerschutz', wobei die intensive Regelungsttigkeit des deutschen und europischen Gesetzgebers in den letzten Jahren einbezogen wird. Die Ergebnisse der Untersuchung knnen eine Grundlage fr die Erfassung der zuknftig in zunehmenden Mae zu erwartenden 'Automatisierung' von Vertragsbeziehungen bilden.