Vom ungeschtzten Wort

Die Blogtexte in diesem Buch kreisen alle um das Problem, ob man heutzutage noch philosophieren kann - in einer von Organisationen geprgten Welt wie der unseren? Um das Problem zu veranschaulichen: Philosophie gilt heute als akademisches Fach; PhilosophIn-Sein wird aufgefasst als Bescheid-Wissen ber dieses Fach - hierin ist Philosophieren, verstanden als eigenes Nachdenken ber Fragen, die einem wichtig sind, oder als Lebensform des philosophierenden Menschen, nicht mehr enthalten. Ebenso betroffen von dieser gesellschaftlichen Entwicklung sind das eigene Lernen, Forschen und das vernnftige, argumentative Sprechen, das sich an den anderen Menschen richtet. Darf man eigentlich heutzutage noch sagen, was man fr richtig hlt, was gerade Ergebnis des eigenen Fragens, Lernens und Nachdenkens ist - nmlich ohne dass man dies im Schutz einer Institution tut, als deren ReprsentantIn man auftritt? Ist das vernnftige Wort von Mensch zu Mensch, das ungeschtzte Wort", noch mglich?