Todesbilder in Goethes "Wahlverwandschaften"

Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,0, Katholische Universitt Eichsttt-Ingolstadt, Sprache: Deutsch, Abstract: ber Goethes Roman Die Wahlverwandtschaften" ist schon viel geistreiche Tinte in der Zeit seit seiner Entstehung 1809 verspritzt worden, aber trotz der vielen Interpretationen und Versuche hat die Wahlverwandtschaften-Forschung noch bisher zu keinem kritischen Konsens" gefhrt. Whrend die einen das Werk als Kunstroman" betrachten, deuten die anderen Die Wahlverwandtschaften als ein Ehe- und Gesellschaftsroman". Im Mittelpunkt der Debatte steht auch das Verhltnis des Romans zur Romantik. W. J. Lillyman und G. Bersier zufolge sind Die Wahlverwandtschaften als Kritik und Parodie der Romantik zu verstehen.
Obwohl das Werk von der Forschung intensiv behandelt worden ist, fehlt bis heute eine eingehendere Untersuchung zu einem seiner zentralen strukturbildenden Themen: zu der Thematik des Todes. Zu den lteren Forschungen, die ihren Interpretationen die Todesproblematik zugrunde lagen, gehren die Arbeiten von Th. Lockermann und G. Andreae . Auerdem untersucht Lockermann die Beziehungen und Einstellungen Romanfiguren zum Tod, whrend sich G. Andrea darber hinaus um die Erhellung der Todessymbole bemht, sich dabei aber auf eine bloe Aufzhlung der Motivverwendungen beschrnkt. Ungeachtet der verschiedenen Untersuchungen des Romans aus neuerer Zeit, ergibt sich der erstaunliche Befund, dass keine unter ihnen das Thema Tod im Besonderen behandelt, obwohl fast keine versumt, das Thema wenigstens anzusprechen.
Ziel der vorliegenden Untersuchung ist die Behandlung des Themas Tod als Teilaspekt des Werks, aber auch als Ausgangspunkt fr die Interpretation der Wahlverwandtschaften. Bevor aber im Detail die verschiedenen Todesflle in dem Roman in Augenschein genommen werden, wird im 1. Kapitel ein berblick ber den Todesinn in der Konstellation der Romanfiguren sowie seine Symbolik in der