Terrence McNally tanzt keinen Tango mit toten Fischen auf Balkonen

Das Aufstiegsversprechen sollte beim Sprung ber den Atlantik nicht baden gehen, doch leider haben nur die Gespenster der Vergangenheit im Umzugskarton berlebt. In den Siebzigern hat das linksliberale Quartett aus dem Drama "Harmony Place" vor dem Kapitol fr Gleichberechtigung und gegen Rassismus gestritten, in der norddeutschen berschreibung wird es jetzt von den Kindern der Political Correctness und den Mttern von Cancel Culture aufs Abstellgleis eines runtergerockten Wohnparks in Dithmarschen gesetzt.

Das Stck "Terrence McNally tanzt keinen Tango mit toten Fischen auf Balkonen" verortet den globalen Klimawandel in den lndlichen Raum, entfesselt dabei die spalterischen Krfte einer schleswig-holsteinischen Separatistenbewegung und verhandelt ein hanseatisches Rote-Armee-Trauma als groteske Allegorie ber die Schnheit von Schuld gleich selbstredend mit. Whrend die zu bluttriefenden Darkrooms in Wellblechbauweise umfunktionierten Airstream-Klitschen langsam zwischen Kgen, Deichen und Entwsserungskanlen eines Trailer-Friedhofs abzusaufen drohen, bespielt sie das Personal im Schatten futuristischer Windparks und unter dem Phlegma prekrer Lebensverhltnisse letztmalig als Druckkessel von patriotischen Debatten und vlkischen Ausgrenzungsfloskeln.

Nahe der fiktiven Gemeinde Brunsburenkoog sorgt das rituelle Menschenschlachten fr ein bizarres Revival des authentischen Wirgefhls in den Grenzen der Metropolregion Hamburg. Die Konfektionierung des leidvollen Sterbens fr den digitalen Weltmarkt ist den Zynikern von Eider und Elbe ihr Handwerk, die sthetisierung des Hinscheidens das Ziel. Am Ende wird ein stummes Mdchen aus den Fngen des sadistischen Parkbetreibers befreit sein, aber sie wird ihr Leben unter einem mutmalichen Kinderschnder und Ex-Terroristen erdulden mssen. Auch das ist die zermrbende Tragik dieses absurden Theaters am Ende der Kanzlerinnen-ra Merkel: Dass es in den hellen Momenten mit der Verheiung auf Glck und innere Einkehr spiel