Rechtswahlfreiheit im europischen Insolvenzrecht

Eine zentrale Weichenstellung der Zustndigkeitsermittlung gem der Europischen Insolvenzverordnung wird durch den 'Mittelpunkt der hauptschlichen Interessen', einen unbestimmten Rechtsbegriff, beherrscht. Den Verfahrensbeteiligten wird hierdurch in begrenztem Umfang die Mglichkeit vermittelt, Einfluss auf den Verfahrensort und damit auf das im Insolvenzverfahren zur Anwendung kommende mitgliedstaatliche Insolvenzrecht zu nehmen. Jan-Henning Wyen untersucht die im Spannungsfeld von Zustndigkeits- und Anerkennungsregeln entstehenden Einwirkungsmglichkeiten der Verfahrensbeteiligten, die er als faktische Rechtswahlfreiheit begreift, und ihre gegenstndliche Reichweite unter Bercksichtigung des deutschen Insolvenz- und Gesellschaftsrechts. Darber hinaus analysiert er das Einflussnahmepotential und die damit verbundenen Anreizstrukturen unter Effizienzgesichtspunkten. Im Spiegel der gewonnenen Erkenntnisse setzt er sich abschlieend mit den Vor- und Nachteilen alternativer Regelungsmodelle auseinander.