Organvermittlung und Arzthaftung

Der in Deutschland chronisch vorherrschende Mangel an Spenderorganen zwingt den Gesetzgeber zu einem Verteilungssystem, das ber Leben und Tod der wartenden Patienten entscheidet. Das derzeitige wird von Richtlinien der Bundesrztekammer mit seinen Wartelisten- und Verteilungsverfahren geprgt und sieht sich dabei starker verfassungsrechtlicher Kritik ausgesetzt. Dabei wird es in zunehmendem Mae rechtspolitisch in Frage gestellt. Zu dieser schwierigen Lage des deutschen Transplantationsrechts gesellt sich in letzter Zeit ein erheblicher Verlust des Systemvertrauens der Bevlkerung durch manipulative Eingriffe behandelnder rzte und fehlerhafte Organvermittlungen. Die Frage, wie sich verfassungsrechtliche Unsicherheiten der BK-Richtlinien auf die zivilrechtliche Arzthaftung auswirken, unter welchen Voraussetzungen ein behandlungsvertrags- und deliktsrechtlicher Schuldvorwurf erhoben werden kann und wie sich die Rechtsstze der BK zivilrechtsdogmatisch in die Arzthaftung einordnen lassen, ist Kernthema der vorliegenden Untersuchung. Die Arbeit wurde mit dem Fakulttspreis Wintersemester 2016/17 der Juristischen Fakultt der LMU Mnchen, dem Promotionspreis der Mnchener Juristischen Gesellschaft 2017 sowie dem Wissenschaftspreis der Gesellschaft fr Recht und Politik im Gesundheitswesen ausgezeichnet.