Frauensatiren der Frhen Neuzeit

Herrschschtige Ehefrauen, wollstige Jungfern, hssliche Vetteln, mnnerqulende Hexen und pseudogelehrte Frauen begegnen hufig in satirischen Schriften der Frhen Neuzeit. Indem sie misogyne Topoi und Traditionen aufgreifen und aktualisieren, erweisen sich Frauensatiren als bedeutendes transgenerisches Phnomen der deutschen Literatur- und Kulturgeschichte im Kontext der europischen Querelle des Sexes. Das weit ber hundert Texte umfassende Corpus wird in der komparatistisch angelegten Studie erstmals erschlossen. Um die literarischen Konstruktionen devianter Frauen systematisch zu erfassen, werden fnf strukturell dominante Genderaspekte Herrschaft, Sexualitt, Hsslichkeit/Schnheit, Diabolik und Bildung unterschieden und in ihren jeweiligen diskursiven Strukturen und funktionalen Anlagen analysiert. Besonderes Augenmerk gilt dem intertextuellen Profil der Frauensatiren, die antike Vorbilder, mittelalterliche Traditionen und volkssprachliche Muster des frhneuzeitlichen Europa aufgreifen, translatorisch aneignen und modifizieren. Auch wenn sie meist von der Moraldidaxe bestimmt sind, entfalten Frauensatiren zunehmend eine sthetische Eigendynamik und tendieren zum unterhaltsam-misogynen Selbstzweck.