Fischers langer Lauf vom Straenkmpfer zum Auenminister

Inhaltlich unvernderte Neuauflage. Ja, ich war militant", gestand der damalige deutsche Auenminister Joschka Fischer im Januar 2001. Zusammen mit der Publikation von Fotos, die ihn in den 70er Jahren als Straenkmpfer zeigten, fhrte dieses Eingestndnis zu einer Debatte um politische Biografien und das Erbe der 68er. Ein Straenkmpfer drfe nicht Auenminister werden, so wurde am hufigsten argumentiert. Fischers Verteidiger sprachen von einer Kampagne gegen die Regierung. Er selbst rechtfertigte sein Verhalten als eine Revolte fr die Freiheit. Die Autorin Christina Kreimer gibt einfhrend einen berblick ber Fischers Zeit als Straenkmpfer und ber die Besonderheiten einer medial ausgetragenen Debatte. Darauf aufbauend untersucht sie die Berichterstattung im Jahr 2001 mit einer Inhalts- und Argumentationsanalyse, deren Ergebnisse sie mit dem Modell des publizistischen Konflikts vergleicht. Die Auswertung wird durch die Einschtzungen der Journalisten Peter Boenisch, Herbert Kremp, Thomas Schmid und des 68er-Experten Wolfgang Kraushaar ergnzt. Die vorliegende Studie ist nicht nur unter kommunikationswissenschaftlichen Aspekten interessant, sondern behandelt auch ein kontroverses Thema der Zeitgeschichte.