Die theologische Deutung des Todes bei Emanuel Hirsch

Emanuel Hirschs theologischer Ansatz zeichnet sich durch das Bestreben aus, evangeliumsgem und zugleich den Bedingungen der Moderne verpflichtet zu sein. Anna-Maria Klassen entfaltet seine an diesem Mastab ausgerichtete Transformation der Eschatologie, deren Thema das Verhltnis des Einzelnen zu seinem Tod ist. Hirschs Todesdeutung berzeugt, weil sie die Negativitt des Todes mit dem christlichen Gottesbild verbindet. Auch der Glaubende kann sich ber das Jenseits des Todes nicht sicher sein. Er steht in der unauflslichen Spannung zwischen Vollendungsgewissheit und Todesangst. Gott wird zugleich als der Gndige und der Richtende erfahren. Hirsch liefert mit verschiedenen Formen der Todesangst eine Phnomenologie der modernen Gerichtserfahrung. Diese ist, wie die Autorin in drei exemplarischen Skizzen zeigt, auch fr die Reflexion ber gegenwrtige glaubenspraktische Fragen hilfreich.