Das Theater der Unterdr ckten Augusto Boals und seine Pr sentation in der Gegenwart.

Boals entwickelte Theaterform des Theaters der Unterdrckten stellt ein zunchst politisch motiviertes Mitspieltheater dar, da den Zuschauer aus seiner Passivitt befreien und zum Handelnden machen will. Durch verschiedenste Anpassungsprozesse hindurch wurden die Methoden des Theaters der Unterdrckten modifiziert sowie die Orientierung des Theaters verndert. Diese Entwicklung aufzuzeigen und sie bis in die Prsentation dieser Theaterpraxis in Erwachsenenbildung und Theaterpdagogik der Gegenwart hinein zu verfolgen ist Ziel dieses Buches. Melanie Axter beschreibt den theaterhistorischen Hintergrund Brasiliens und den Verlauf des Theaters der Unterdrckten in Verbindung mit der gesellschaftlichen Situation Brasiliens. Auch die Modifikation von Boals Methoden im europischen Kontext sowie seine neueste Theaterform des Legislativen Theaters 1993-1996 werden nher erlutert. Sie vergleicht das Theater der Unterdrckten mit dem Lehrstck Brechts, dem Psychodrama von Moreno und der Theaterpraxis Armand Gattis, um durch berschneidungen und Abgrenzungsversuche die theoretische Zuordnung des Theaters der Unterdrckten zu erleichtern. Die Autorin erlutert die Definition von Theater nach Boal und die Stellung des Zuschauers innerhalb dieser Definition. Sie skizziert - ausgehend von der Krperarbeit - seine grundstzliche Herangehensweise. Ebenfalls dargestellt werden die wichtigsten Theatertechniken Boals sowie deren neueste Entwicklung und Ausdifferenzierung. Melanie Axter bindet das Theater der Unterdrckten in erwachsenenpdagogische Konzepte des Lernens ein und widmet sich den verschiedenen Anstzen des Theaters der Unterdrckten in der erwachsenenpdagogischen Praxis. Das Theater der Unterdrckten wird in die theaterpdagogische Diskussion seit den 70er Jahren bis heute einbezogen, wobei untersucht wird, inwieweit Boals politischer Anspruch sich im europischen Kontext verndert hat oder - auch im Zuge der sthetikdebatte innerhalb der Theaterpdagogik - gar seinen Anspruch verliert.