Das Moselied des Deuteronomiums

Petra Schmidtkunz widmet sich dem theologiegeschichtlichen Ort des "Moseliedes" (Dtn 32,1-43). Das Herzstck der Analyse ist eine ausfhrliche Motivkritik, die zeigt, dass das Lied groe Teile des heutigen Alten Testaments bereits voraussetzt. Zu den berlieferten Traditionen, die hier noch einmal neu formuliert werden, gehren der deutero-jesajanische Monotheismus und der im Deuteronomium geforderte Gebotsgehorsam. Um diese einsichtig zu machen, sttzt sich das Lied jedoch u.a. auf weisheitliche Vorstellungen und Formulierungen. In Verbindung mit Beobachtungen zur Text-, Literar- und Redaktionsgeschichte, zur Textpragmatik sowie innerbiblischen Formparallelen ergibt sich eine Charakterisierung des Moseliedes als Ermahnung an eine nicht politisch, sondern rein theologisch gedachte Gemeinschaft von JHWH-Anhngerinnen und -anhngern, datierbar etwa in die mittlere Perserzeit (5. Jh. v. Chr.).