Zwischen leerer Klimpereyund wirklicher Kunst

Bereits ein kurzer Blick in die einschlgige Literatur verrt, dass es fr die Zeit um 1800 offenbar kaum Wesentliches zur Geschichte der Gitarrenmusik in Deutschland zu berichten gibt und erst Mauro Giulianis Ankunft in Wien 1806/07 eine wahrhafte "Guitaromanie" ausgelst hat. Dieser scheinbare "Geschichtsverlust" steht jedoch in deutlichem Widerspruch zu dem, was etliche zeitgenssische Quellen verraten: Nicht nur gab es in jener Zeit Gitarrenmusik in Deutschland (und zwar durchaus in groer Zahl), vielmehr wurden vor allem auch die Diskussionen um Gitarrenmusik, die in der Polaritt zwischen "leerer Klimperey" und "wirklicher Kunst" anzusiedeln sind, auerordentlich lebhaft gefhrt. berdies reflektieren und reprsentieren sie als pars pro toto die Vielfalt der sozialen, kulturellen und sthetischen Diskurse einer Gesellschaft, die sich in der "Sattelzeit" zwischen franzsischer Revolution und Wiener Kongress einem massiven Wandel ausgesetzt sah. Vor diesem Hintergrund ist die Studie als eine erste exemplarische "Kartierung" der gitarristischen Landschaft in Deutschland um 1800 zu verstehen.