Wider die Informalisierung des Verfalls

In der Verfahrenspraxis wird in den seltensten Fallen Vermoegen im streitigen subjektiven beziehungsweise objektiven Verfallsverfahren abgeschoepft. Neben der Verstandigung uber Abschoepfungsmassnahmen spielt vor allem der Verzicht auf gesicherte Vermoegenswerte im Vorfeld einer gerichtlichen Entscheidung eine gewichtige Rolle. Hauptanliegen des Buchs ist es, die Durchsetzung des Verfalls in die strafprozessual vorgesehenen Bahnen zu lenken, um einer willkurlichen, die Rechtssicherheit beeintrachtigenden Abschoepfung vorzubeugen. Daher leitet der Autor aus der Struktur des Strafprozesses die Unzulassigkeit informeller Vermoegensabschoepfung ab. Zusatzlich versucht er im Wissen darum, dass die derzeitige Ausgestaltung des Abschoepfungsrechts eine zunehmende Informalisierung begunstigt, das Sicherstellungs- und Verfallsverfahren einer Korrektur zuzufuhren und die uneinheitliche materielle Verfallsbestimmung dogmatisch konsistent aufzuloesen.