Wege zur Prosa

In seiner wissenschaftlich-knstlerischen Arbeit untersucht Marius Hulpe aus einer heuristischen Perspektive die Enstehungs-voraussetzungen einer Prosa der Gegenwart. Anhand ausgesuchter Beispiele kreist die Arbeit im Kern um die Frage, in wie weit Poetiken das entstehende Werk tatschlich determinieren knnen. Poetologische Aussagen von Autoren werden kontextualisiert und auf deren literarische Texte projiziert, was in der Beschreibung eines konkreten Modells mndet: einer sich in der Variation von Formen ausdrckenden Weltperspektivierung. Die impliziten und expliziten Forderungen nach Wahrheit unter den behandelten Autoren, anhand derer hier reflektiert wird - u.a. Patrick Roth, Tankred Dorst, Wolfgang Welt, Franz Kafka - verdeutlichen, wie sehr sich die Haltung des Erzhlens immer wieder in der mitunter auch unbewusst transformierten Haltung dem Leben gegenber wiederentdecken lsst. Darber hinaus gibt der Autor aus wissenschaftlicher Sicht Einblicke in die eigene literarische Produktion und das mit ihr verbundene Problembewusstsein: Wie kann erzhlt werden? Welche der eigenen Forderungen kann ein Autor einlsen? Welche sind produktionssthetisch notwendig, welche verblassen im Akt des Erzhlens selbst? Ein Text auf den Nahtstellen zwischen Kunst und Wissenschaft.