Verbreitung digitaler Inhalte

Stellt die bertragung digitaler Inhalte eine Verbreitung im urheberrechtlichen Sinne dar? Diese Frage bildet den zentralen Teilaspekt des seit Jahren gefhrten Streits, ob ein Zweitmarkt fr digitale Inhalte auf den Erschpfungsgrundsatz gesttzt werden kann und daher mit dem Urheberrecht vereinbar ist. Andreas Sesing wertet hierzu das Urheberrecht der Europischen Union - das sich an den Kategorien von Waren- und Dienstleistungsverkehr orientiert - sowie die im deutschen Recht etablierte Unterscheidung zwischen krperlicher und unkrperlicher Werkverwertung aus. Anschlieend erarbeitet er ein Konzept zur Deutung des Verbreitungsrechts als Befugnis zur Steuerung der Nutzungsherrschaft ber Werkexemplare. Die fr Zweitmrkte bedeutsame Anwendbarkeit des Erschpfungsgrundsatzes beleuchtet der Autor ebenso wie die Mglichkeiten zur interessengerechten Ausgestaltung von Zweitmrkten fr digitale Inhalte. Hierbei zeigt sich, dass der Einsatz technischer Schutzmanahmen die erforderliche Interessenabwgung mageblich beeinflusst.