Unkrperliche Gter im Zivilrecht

Unkrperliche, das heit sinnlich nicht wahrnehmbare Gter bestimmen zunehmend unsere Welt. Zu ihnen zhlen nicht nur die klassischen Immaterialgter, wie etwa patentierbare Erfindungen oder urheberrechtlich schutzfhige Werke, sondern auch Energie, Informationen in Form von Daten oder Software und nicht zuletzt verkehrsfhige Forderungen in Gestalt entmaterialisierter Finanzmarktprodukte. Das BGB kennt als Gegenstand einer umfassenden rechtlichen Zuweisung nur krperliche Gter, die als Sachen im Eigentum ihres Inhabers stehen. Unkrperliche Gter werden zum Teil durch andere zivilrechtliche Normen wie etwa das Recht des geistigen Eigentums (Immaterialgterrecht) zugeordnet, zum Teil bleibt ihre Zuordnung aber auch ungeregelt. Das Recht der unkrperlichen Gter ist damit mehr als das klassische Immaterialgterrecht. Was fehlt, ist ein bergreifender Ansatz, der die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der verschiedenen unkrperlichen Gter ausleuchtet und auf dessen Grundlage sich mglicherweise ein konsistentes dogmatisches Konzept entwickeln lsst. Er muss ber die Grenzen des geltenden deutschen Rechts hinausgehen, insbesondere die europische Perspektive bercksichtigen, und sollte auch aktuellen Entwicklungen, die zur Entstehung neuer unkrperlicher Gter wie beispielsweise virtueller Gegenstnde fhren, Rechnung tragen. Die Autoren der Beitrge dieses Bandes gehen erste Schritte auf dem langen Weg zur Konstruktion eines solchen Konzepts. Dabei zeigen sie mgliche Bausteine ebenso wie potentielle Sollbruchstellen auf.