Stasis und Wandel der Rechtsdogmatik

Die heutige Rechtsdogmatik basiert mit ihren zentralen Figuren auf theoretischen Annahmen des 19. Jahrhunderts. Dieser Umstand versperrt der Dogmatik den Weg zu einer adquaten rechtlichen Bearbeitung der Probleme der gegenwrtigen ausdifferenzierten Gesellschaft. Behindert wird die dringend notwendige Weiterentwicklung der rechtstheoretischen Grundlagen der Rechtsdogmatik durch den Umstand, da Rechtsdogmatik und Rechtstheorie heute als Kommunikationszusammenhnge weitgehend gegeneinander abgeschottet sind und ein Austausch zwischen beiden nicht mehr stattfindet. Markus Pcker sieht den Grund dieser aktuellen kommunikativen Abschottung der Dogmatik gegenber der Rechtstheorie in einer routinemigen Verfestigung ihrer auf ihre berholten theoretischen Grundlagen gegrndeten Kommunikationsstruktur. Auf der Grundlage dieser Beobachtung kann eine ffnung der Dogmatik zur Theorie im Sinne eines beide Elemente verbindenden Diskurses nur im Wege einer Vernderung dieser Kommunikationsroutine, also als Vernderung der Dogmatik von innen heraus, erfolgen. Der Autor schlgt insofern vor, in der dogmatischen Kommunikation die Aporien aufzuzeigen, in die die Dogmatik wegen ihrer gegenwrtigen theoretischen Grundannahmen gert. Wo dies mglich ist, skizziert er - in Anlehnung an die Systemtheorie Niklas Luhmanns - auerdem auch schon Rekonstruktionsmglichkeiten.