Solidargemeinschaft und fragmentierte Gesellschaft: Parteien, Milieus und Verbnde im Vergleich

Ein deutscher Professor feiert seinen sechzigsten Geburtstag. Fr dessen Schler und Mitarbeiter ist das blicherweise ein eher beunruhigendes Da tum. Lange schon im voraus ist ihnen klar, da sie da einiges zu organisieren und auszurichten haben werden: ein wrdiges Symposium mit berhmten Ordinarien, einen aufwendigen Empfang mit gewichtigen Honoratioren, eine opulente Festschrift mit renommierten Gelehrten. Das alles gert meist furchtbar steif und ziemlich grlich. Aber so wird es eben gemacht. Das ge hrt dazu, und irgendwie wird man es am Ende ja auch durchstehen. Doch was fangt man eigentlich an mit einem Jubilar wie Peter Lsche? In diesem Fall ist es ja paradox: Gerade fiir ihn wrden seine Leute gern und lustvoll etwas auf die Beine stellen. Denn gerade Peter Lsche ist der genaue Antityp zum gravittischen Groordinarius der deutschen Universitt. Seine Mitarbeiter haben alle Freiheiten, die sie sich wnschen knnen. Peter L sche schert sich nicht wirklich darum, wo, wie und wann seine Hilfskrfte und Assistenten arbeiten. Wichtig ist ihm nur, da sie ihre Arbeit hinbekom men und kein langweiliges Zeug zusammenschreiben. Im brigen ist er im mer gut gelaunt, lacht lauter und frhlicher als jeder andere schon morgens im Politologenflur und noch abends spt im Biergarten. Und wenn sein Tro dann in jene frnsteren Kellerkneipen zieht, in die neun von zehn seiner eh renwerten Kollegen niemals einen Fu setzen wrden, ist er - jedenfalls zu weilen - mit von der Partie. Wie gesagt: prchtig gelaunt, herzlich lachend und hchst spendabel obendrein.