Rechtliche Grenzen des Realittsfernsehens

Der Wettbewerb der Fernsehsender und das Ringen um Einschaltquoten fhren immer hufiger zur Entwicklung und Ausstrahlung von Fernsehformaten, die nicht nur tradierte Grenzen berschreiten, sondern auch ein erhebliches Potential fr Rechtsverletzungen aufweisen. Insbesondere das Realittsfernsehen, das all jene Formate umfat, in denen medienunerfahrene Normalbrger in der Rolle ihrer selbst agieren und in denen Intimitt und Privatsphre besonders betroffen sind, ist immer wieder Gegenstand juristischer, medienethischer und soziologischer Debatten. Vor diesem Hintergrund untersucht Nadine Klass, welche Grnde zur Zunahme von Realittsfernsehen gefhrt haben, welche Gefhrdungspotentiale fr die Menschenwrde und das Persnlichkeitsrecht der Protagonisten sowie unbeteiligter Dritter bestehen, welche Mglichkeiten der Staat hat, regulierend und schtzend einzugreifen und welche Bedeutung dem selbstbestimmten Handeln der Teilnehmer zukommt. Vor allem wird geklrt, ob ein Menschenwrdeversto bei freiwilligem Handeln berhaupt denkbar ist und welche Schutzrichtungen die Menschenwrde hat. Die Autorin untersucht auch, welchen Schutz das Persnlichkeitsrecht den Beteiligten bietet bzw. welche Grenzen es ihnen setzt und welche Anforderungen an die Wirksamkeit einer zivilrechtlichen Einwilligung zu stellen sind.