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Die Agenturtheorie ist ein Theoriezweig der Neuen Institutionenkonomik, die Auftraggeber-Auftragnehmer-Beziehungen - auch Prinzipal-Agent-Beziehungen genannt - analysiert. Nicole J. Saam widmet sich der sozialwissenschaftlichen Theoriebildung auf dem Gebiet der Organisationstheorie. Ausgangspunkt ihrer Untersuchung sind zwei Behauptungen des konomen Dieter Schneider: Kernfrage der Agenturtheorie sei, wie man verhindern knne, da jene, die durch Handeln Macht ausben, gegen die Interessen der sie Beauftragenden entscheiden. Der Agent sei in der Agenturbeziehung der mchtigere Akteur. Die erste Behauptung ist interessant, weil sie die Agenturbeziehung mit Macht in Verbindung bringt, einer bisher von der Agenturtheorie vernachlssigten Perspektive. Gegen die zweite Behauptung strubt sich die sozialwissenschaftliche Intuition. Nicole J. Saam erweitert die Agenturtheorie um eine machttheoretische Komponente. Hierzu stellt sie zwei Thesen auf: In der Beziehung zwischen Prinzipal und Agent besteht nicht nur eine Informationsasymmetrie zugunsten des Agenten, sondern darber hinaus eine Machtasymmetrie, die in entgegengesetzte Richtung wirkt. Eine Agenturtheorie, die dies bercksichtigt - also eine machttheoretisch erweiterte Agenturtheorie - zeichnet sich gegenber der traditionellen Agenturtheorie durch hhere theoretische Erklrungskraft und hhere empirische Relevanz aus. Der Nachweis wird am Beispiel der Organisationsberatung erbracht, in der sich Klient und Berater als Prinzipal und Agent gegenberstehen.
- Format: Inbunden
- ISBN: 9783161478321
- Språk: Tyska
- Antal sidor: 318
- Utgivningsdatum: 2002-06-01
- Förlag: JCB Mohr (Paul Siebeck)