Presbyvertigo Presbyataxie Presbytinnitus

Der Altersaufbau und die Art der Erkrankungen hat sich bei den deutschen Patienten seit dem 2. Weltkrieg erheblich verandert. Die Zahl der alteren Menschen ist deutlich angewachsen. Damit haben sich auch die Alterserkrankungen statistisch vermehrt. Diese Beobachtung machen nicht nur die praktischen Arzte, die Internisten, die Geronto- logen, die Orthopaden und andere, sondern in besonderem MaBe auch die Ante in den sinnesphysiologischen, praktisch-medizinischen Fachern, wie Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Augenheilkunde und Nervenheil- kunde. An den Grenzen zwischen den letztgenannten drei Fachern hat sich seit fast einem Jahrhundert die Neurootologie entwickelt. Sto- rungen wie Presbyvertigo, Presbyataxie, Presby tinnitus und Presby- akusis, die das tagliche Leben des alternden Menschen in besonderem MaBe beeintrachtigen, sind Gegenstand der wissenschaftlichen For- schung, der praktischen Diagnostik und der gezielten Therapie im Be- reich der Neurootologie. Parallel zur Veranderung des Altersautbaus der deutschen Bevol- kerung sind in den vergangenen Jahren auch die speziellen neuro- otologischen Diagnoseverfahren weiterentwickelt worden. Die unblutige Topodiagnostik von Sinnes- und Hirnleistungsstorungen wurde mit modernen MeBmethoden verfeinert. Eine Verbesserung hat ebenfalls die gezielte Pharmakotherapie dieser Krankheiten und Symptome er- fahren. Die nichtinvasiven Diagnoseverfahren gestatten das Uberwachcrn bzw. Monitoring einer unterstiitzenden medikamentosen Behandlung bei altersbedingter Degeneration bzw. dem Nachlassen der kombinierten Sinnes-und Hirnleistungsfunktion. Die konservativen Untersuchungs-und Behandlungsverfahren waren Gegenstand des diesem Buche zugrunde liegenden wissenschaftlichen neurootologischen Symposiums mit dem Thema: "Schwindel, Ohren- sausen und andere Sinnesstorungen im Alter - neue Erkenntnisse beziiglich Diagnose und Therapie", welches in der Zeit yom 22. bis 24. April 1983 in Bad Kissingen abgehalten wurde.