Pauls lange Heimreise

Die unbeschwerte Wochenendehe von Claire und Paul Augustin nimmt ein abruptes Ende, als der von seiner Regensburger Firma heimkommende Makler dem Sekundentod zum Opfer fällt. Für Claire beginnt eine Odyssee. Paul war sterbenskrank und kokainabhängig. Nichts davon wusste sie. Trotz ihrer Enttäuschung soll er keinesfalls auf dem Friedhof vermodern. Im Internet findet sich ein - wenn auch illegaler - Weg. Über die liberale Schweiz wird das deutsche Bestattungsgesetz umgangen. Claire gewinnt Zeit, aber für Paul in seiner Urne auf dem Fensterbrett wird das kein Dauerzustand. Als sie erfährt, dass ihr Mann ein abenteuerliches Doppelleben geführt hatte, landet er im Keller bei den Marmeladengläsern!
Erschüttert stellt Claire fest, dass ihr der Mann an ihrer Seite fremd geworden ist. Materiell scheint sie bankrott, den Job hatte Paul längst verloren. Seine hohe Lebensversicherung wurde bereits an ihn ausgezahlt.
In Regensburg erwartet sie kein spartanisch möbliertes Appartement, dafür ein luxuriöses Loft.
"Völlig traumwandlerisch tappte ich im Doppelleben meines Mannes umher. Mein Paul, der mich seit 20 Jahren auf den gleichen Möbeln sitzen ließ. Hier, in seinem zweiten Leben, bin ich die Frau, die eigentlich nach Mottenpulver riechen müsste..."
Ein Perspektivwechsel, so drastisch wie endgültig: Paul in der Urne, Claire im schicken Loft! Auf der Vereinsbank Regensburg liegen 700.000 Euro! Im Loft findet sich ein One-Way-Ticket nach Los Angeles. In der Garage steht eine knallrote Harley Davidson! Als sie erfährt, dass es eine Geliebte plus gemeinsames Kind gibt, wird's eng! Zurück in Berlin zersägt Claire in ihrer Wut das Mobiliar und schmeißt es scheppernd aus dem Fenster. Geschockt, verletzt und doch fasziniert begibt sie sich schließlich auf die Suche nach ihrem wahren Ehemann. Mit Freundin Kathi und Urne im Rucksack geht's los Richtung Route 66. Das letzte große Szenario um Pauls Asche, beziehungsweise seine Heimreise, findet ein furioses und grandioses Ende.