Omegle - Sozialpsychologische Betrachtung von Identitt und Anonymitt in einem Web-Chat

Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Multimedia, Internet, neue Technologien, Universitt Basel, Sprache: Deutsch, Abstract: Seit ein finnischer Student 1988 mit IRC den Chat erfunden hat, kommunizieren Millionen von Menschen jeden Tag ber verschiedene Plattformen wie ICQ, MSN, Facebook usw. in Gruppen oder privaten Gesprchen. Oft sind dabei die Gesprchsteilnehmer einander bekannt oder zumindest ber gemeinsame Interessen verbunden. Friend- oder Buddylists ermglichen, mit Chatpartnern dauerhaft in Kontakt zu bleiben, sofern gewnscht. Profile und Anzeigebilder geben mglicherweise Aufschluss ber die Person, die vor dem Computermonitor sitzt. Mit Omegle (www.omegle.com) hat ein russischer Schler 2009 ein puristisches Chatportal geschaffen, dass den Nutzer mit einem anderen Nutzer irgendwo auf der Welt verbindet. Jegliche Komfortfunktionen fehlen, weder Nicknames noch Profilbilder geben Anhaltspunkte ber die Identitt der jeweiligen Chatteilnehmer. Da zur Nutzung von Omegle keinerlei Informationen ntig sind, sind Gesprchspartner, einmal auf Disconnect geklickt, nicht mehr auffindbar.
Die vllige Anonymitt der Omegle-Nutzer bietet sich geradezu an, neue Identitten zu erschaffen. Ein vierzigjhriger Japaner kann sich als achtzehnjhrige Kanadierin ausgeben ohne dass sein Chatpartner eine Mglichkeit hat zu berprfen, ob dessen Angaben stimmen. Geschlecht, Alter und Nationalitt sind nur Wrter, eingegeben in einem Chatfenster. Dies fhrt zu folgender Fragestellung: Inwiefern beeinflusst die vllige Anonymitt der Omegle-Nutzer ihr Kommunikationsverhalten im Hinblick auf ihre Online-Selbstdarstellungen, bzw. virtuellen Identitten?