NATO-Osterweiterung - mit oder gegen Russland?

Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Thema: Frieden und Konflikte, Sicherheit, Note: 1,0, Universitt Hamburg (Institut fr Politische Wissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: Die Beziehungen zwischen den Vereinigten Staaten von Amerika und der ehemaligen Sowjetunion haben das Machtgefge in der internationalen Politik nach dem Zweiten Weltkrieg ber mehr als 45 Jahre hinweg bestimmt und geprgt. Seit dem Ende des Ost-West-Konflikts reklamierten die USA die Rolle der alleinigen Supermacht fr sich und stellen auch die Kommandostrukturen der NATO zunehmend in ihren eigenen Dienst. Russland hingegen sah sich nach dem Zerfall der UdSSR immensen Schwierigkeiten gegenber, seine Transformation im Innern voranzubringen und zugleich seine Position innerhalb des euroatlantischen Sicherheitsgefges neu zu definieren.

Das von der NATO 1995 konkret formulierte Projekt einer Ausdehnung ihres Vertragsgebietes auf die Staaten Mittel- und Osteuropas wurde zum Gegenstand ernsthafter diplomatischer Konflikte mit der Russischen Fderation. Mehrere Initiativen, die russischen Zweifel zu zerstreuen, konnten die anhaltende Verunsicherung Moskaus ber die Expansion der westlichen Militrallianz kaum verringern. Es erscheint daher insgesamt fraglich, ob eine NATO-Osterweiterung als alleiniges, bergeordnetes Zielkriterium fr den Aufbau ganzheitlicher Sicherheitsstrukturen in Europa gelten kann.

In der vorliegenden Arbeit wird der Frage nachgegangen, inwieweit sich der Ausbau der NATO-Strukturen umsetzen liee, ohne dabei die sicherheitspolitischen Interessen und Vorbehalte Moskaus auen vor zu lassen. Wie knnte etwa eine Einbindung der NATO-Osterweiterung in einen mehrdimensionalen, interinstitutionell "abgesicherten" Ansatz gelingen?

Eine Darstellung der historischen Entwicklung des transatlantisch russischen Verhltnisses nach 1989/90 widmet sich einfhrend der Evolution des europischen Sicherheitsumfelds seit dem Ende des Warschauer