Meister Eckharts Reden der Unterweisung

Stille sein und Schweigen muss sein. Über Gott will ich schweigen. So wahr das ist, dass Gott Mensch geworden ist, so wahr ist es auch, dass der Mensch Gott geworden ist. Wer arm an allen Dingen geworden ist, der empfängt alle Dinge. Gott ist mir näher, als ich mich selber bin. Mein Dasein hängt daran, dass Gott mir nahe und gegenwärtig ist. Man muss lernen, bei allem, was man tut, innerlich frei zu sein. Liebe gibt allen Tugenden, dass sie Tugenden heißen dürfen. Wo die Seele ist, da ist Gott und wo Gott ist, da ist die Seele. In Gott gibt es nicht Traurigkeit, noch Leid, noch Ungemach. Halte dich also an Gott. Das ewige Wort wird nur in der Stille laut. Immer ist die wichtigste Stunde die gegenwärtige. Wir selbst sind die Ursache aller unserer Hindernisse. Nicht gedenke man Heiligkeit zu gründen auf unser TUN, man soll Heiligkeit gründen auf unser SEIN.