Linking: Syntax und Semantik franzsischer und italienischer Gefhlsverben

Die Frage der Realisierung der Verbargumente (Linking) bestimmt seit ca. 15 Jahren die linguistische Diskussion. Gefhlsverben stehen dabei aufgrund ihres heterogenen Verhaltens im Mittelpunkt. In der Studie wird anhand eines umfangreichen Korpus franzsischer und italienischer Verben gezeigt, da die Problematik noch komplexer ist, als gemeinhin angenommen. Nach der Abgrenzung des Phnomenbereiches >Gefhl< und der Partizipantenrollen der Gefhlsszene wird eine Vielzahl syntaktischer Klassen von Gefhlsverben nachgewiesen. Anschlieend wird mit "rger", "Gefallen" und "Erstaunen" je ein negatives, positives und neutrales Gefhl analysiert und das Linking-Verhalten der diese Gefhle bezeichnenden Verben beschrieben. Dies fhrt zu einer Revision der abgegrenzten syntaktischen Klassen. Es zeigt sich, da das Linking-Verhalten der franzsischen und italienischen Gefhlsverben grundstzlich regelgeleitet ist. Jedoch sind weder Inakkusativitt noch Kausativitt hierfr die zentralen Parameter. Ausschlaggebend ist vielmehr die Unterscheidung episodischer bzw. nicht-episodischer Gefhle. Die Bezeichnung nicht-episodischer Gefhle erfordert grundstzlich einen Subjekt-EMPFINDUNGSTRGER. Bei den episodischen Gefhlen erscheint ein Objekt-EMPFINDUNGSTRGER, es sei denn es wird ein Gefhlsverhalten mitbezeichnet.