Leibniz und das Reich der Gnade

Viel, schwerlich zuviel, wird heute von der Kultur, der Bil dungseinheit des Abendlandes gesprochen. Nicht wenige aller dings empfehlen heute, die ganze berschwer gewordene und wenig versprechende Last abzuwerfen. Wenn aber wirklich der Menschheit der Marsch durch die Eiswste des Nihilismus beschieden wre, wrde sie den ohne hinreichendes Gepck berstehen? Zwar kann ihr das bloe "Es war einmal" der Geschichte nichts helfen: Nur was von Krften gegenwrtig ist, kann uns in die Zukunft tragen. Aber wir werden uns der gegenwrtigen Krfte und des knftigen Sinnes nicht beV~-"Ut ohne Rckblick auf unsere Vergangenheit. Wir beleben diese, wenn wir ausstoen, was verjhrt und tot ist. Wir Deutschen sind im gegenwrtigen Verfall versucht, unsere gesamte Vergangenheit zu verurteilen, weil sie uns ins Verderben gefhrt hat - oder Trost darin zu fhlen, was wir an Wissenschaft und Technik, an Kunst und Philosophie, an Dichtung und Religion Unvergngliches beigetragen haben. Aber eins hat sich heute gezeigt: das, was die Welt heute am meisten braucht, haben wir am wenigsten gefunden -das Maa.