Landschaftsmalerei - Korrektiv moderner Naturentfremdung

Bei aller Hochschtzung der Kunst wird sie doch in der Regel nicht als Korrektiv oder gar Alternative zum Weltzugang unserer wissenschaftlich-technischen Moderne ernst genommen. Um eine solche Konfrontation zu versuchen, wurde dieser Vortrag im Zusammenhang eines Symposions zum Weltverstndnis der modernen Physik im Kontext der heutigen Gefhrdung unserer Erde gehalten. Das Symposion stand unter dem Titel: Bewusstseinswandel zu einer integralen Weltsicht. Quantentheorie - Naturverhltnis und nachhaltige Erdpolitik (hrsg. von Arno Lohmann und Michael Colsman) und ist erschienen in der Reihe Evangelische Perspektiven, Heft 14, ISBN 9783752627916. Man findet darin u.a. grundlegende Beitrge von Prof. Thomas Grnitz, dem wissenschaftlichen Nachfolger von C.F. von Weizscker, und Ernst Ulrich v. Weizscker mit einer Zusammenfassung des neuesten Berichts des Club of Rome zu Perspektiven nachhaltiger Erdpolitik. Die hier besprochenen Knstler und Kunstwerke werden unter der Frage interpretiert, wie weit sie uns heute Winke auf einen Weg geben knnen, der aus der herrschenden Natur- und Weltentfremdung herausfhren knnte. Die Paarungen Lorrain | Turner Friedrich | Feininger Monet | v. Gogh konfrontieren geschichtlich unterschiedliche oder gar gegenstzliche Mglichkeiten des Weltzugangs ber die Landschaftsmalerei. In der Kunst kommt es darauf an, bei den Phnomenen, bei ihrer Verwunderlichkeit und Rtselhaftigkeit, ihrer Eindrcklichkeit und Fremdheit zu verweilen und sie nicht erklrend in Vorstellungen, Begriffe, mathematische Formeln zu bersetzen. Die Kunst bietet keine Welterklrungen, die die Phnomene ber- oder hintergehen. Damit steht sie unserer Lebenswirklichkeit und ihren Erfahrungen jedoch mglicherweise nher.