Jerusalem im Geiste

Pilgerreisen erfreuten sich im Mittelalter groer Beliebtheit. Einerseits erfuhren ferne Lnder, durch literarischen Austausch zunehmend bekannter gemacht, gesteigertes Interesse, andererseits wollte man als glubiger Christ an einer heiligen Sttte fr sein Seelenheil beten und dort Ablass erhalten. Es begaben sich vermutlich mehr Menschen auf Pilgerfahrt, als man aufgrund schwieriger Bedingungen und Unannehmlichkeiten annehmen drfte. Zudem war auch die Erlaubnis eines hohen Geistlichen erforderlich, um die Reise antreten zu drfen. Dadurch blieb vielen Menschen die Mglichkeit auf Wallfahrt zu gehen verwehrt, wie beispielsweise Frauen, auch Nonnen, Arbeitenden und Armen. Das Genre der geistlichen Pilgerfahrten, zu dessen Vertretern 'Die Sionpilger' des Ulmer Dominikaners Felix Fabri gehrt, entstand, damit auch diesen Menschen der Erhalt des Ablasses mglich gemacht werden konnte.
Die Sionpilger ist eine geistliche Pilgerreisebeschreibung, die nicht nur die Reise und eine Beschreibung der Grabeskirche in Jerusalem wiedergibt, sondern speziell fr mental Reisende konzipiert wurde.