Heinrich Heines Essays ber Frankreich. Ausgewhlte Werke V

Die Beziehungen zwischen Deutschland und Frankreich will der Mittler Heine objektivieren, Fremd- und Eigenbilder sollen von inadquater Verehrung oder Abneigung gereinigt werden. (ber Deutschland, Essays und Pamphlete. Ausgewhlte Werke IV; ORSTA 132019)
Band V der Ausgewhlten Werke komplettiert mit den Texten ber Frankreich, franzsische Malerei, Politik, Musik, Bhne und noch allerlei anderes sein deutsch-franzsisches Programm.
Vieles wird angesprochen, beschrieben, diskutiert, kritisiert, verworfen oder propagiert: Parallelitt von politischer und knstlerischer Revolution, Ende einer Kunstperiode und neue Kunst, Supernaturalismus, die gefhrdete Julimonarchie, das Juste-Milieu und Justemillionre, die Herrschaft des Kapitals, die Rolle des Knigs, das Verhalten fhrender Politiker, Verstellung, Schauspielerei, Betrug, Tuschung, Auen- und Innenpolitik, Komdien-Spektakel des Brgerknigtums, das kulturelle Leben in Paris, Kulturindustrie, Kommerzialisierung, Spiebrgerlichkeit, drngende soziale Konflikte.
Heinrich Heine verwendet fr seine Vorstellungen Essay, Feuilleton, Portrt, Geschichte, Anekdote, Rezension, Bericht oder schlichte Nachricht. Es treten auf: Menschen und Dinge, Begebenheiten, Bilder, Knstler, Kritikermeinungen, Publikumsuerungen, Konzert, Theater, Akademie, Salon, Kunstgalerie, Ballsaal, Universitt, Justiz, Parlament, Caf, Straen und Pltze, die Cholera-Epidemie, Paris, die Normandie und die Pyrenen. Der Dichter analysiert als Chronist politischer, gesellschaftlicher, wirtschaftlicher und kultureller Verhltnisse die franzsische Gegenwart aus geschichtlicher Perspektive und hegt eine ambivalente Sympathie fr Kommunismus und zugleich sthetischen Antikommunismus. Die sozialen Kosten der wirtschaftlichen Expansion sind hoch. Die Revolutionen von 1789 und 1830 scheinen unabgeschlossen. Der Kapitalismus treibt auf die Revolution von 1848 zu. [Joerg K. Sommermeyer]