Heinrich Heines ber Deutschland, Essays und Pamphlete. Ausgewhlte Werke IV

Die Beziehungen zwischen Deutschland und Frankreich will der Mittler Heine objektivieren, Fremd- und Eigenbilder sollen von inadquater Verehrung oder Abneigung gereinigt werden. Dem dienen die in erster Linie zur Unterrichtung der Franzosen bestimmten historischen Darstellungen der deutschen Geistesgeschichte und der jngsten deutschen Literatur. Adelskritik. Polemiken und Pamphlete wider Zensur, Selbstzensur und verlagsinterne Zensur, unter denen Heine whrend seines ganzen Lebens zu leiden hatte. Heine bekmpft den reaktionren nationalistischen Kritikerpapst Wolfgang Menzel, geielt Zensur, Zwangs- und Verbotsmanahmen des Deutschen Bundes und Preuens, seine schriftstellerische Existenz bedrohend, befehdet den altmodisch-konservativen Liberalismus der Schwbischen Schule. Ungeniert witzig und karikierend geht er mit seinem Verleger ins Gericht.
Was Amerika betrifft, nimmt er kein Blatt vor den Mund: Oder soll ich nach Amerika, nach diesem ungeheuren Freiheitsgefngnis, wo die unsichtbaren Ketten mich noch schmerzlicher drcken wrden als zu Hause die sichtbaren und wo der widerwrtigste aller Tyrannen, der Pbel, seine rohe Herrschaft ausbt! Der weltliche Nutzen ist ihre eigentliche Religion, und das Geld ist ihr Gott, ihr einziger, allmchtiger Gott. (S. 249 f.) Die Relationen seines deutsch-franzsischen Programms kulminieren in der Rckschau auf Ludwig Brne, nach dessen Tod. [Joerg K. Sommermeyer]