Grenzgnger

Der Herrgott wollte es so, dass der Autor nicht als Kriegskind auf die Welt kommt, weshalb er mit dessen Geburt noch bis zum 13. Mai 1945 wartete, als der Waffenstillstand von den Siegermchten gerade unterzeichnet worden war, aber ab und zu noch Waffen rauchten und die Amerikaner gerade in seinem mittelfrnkischen Dorf Markt Erlbach, gegenber seinem Geburtshaus im alten Amtsgericht Quartier bezogen hatten. Dies bedeutete fr seine Eltern und ihn von vorne herein eine entbehrungsreiche und harte Zukunft.
Fr die Schule hatte er weder Schuhe noch einen Schulranzen. Erst Mitte der fnfziger Jahre wurde es fr ihn besser und er konnte sich zumindest bei Bauern durch Kinderarbeit sein Essen teilweise selbst verdienen. Der Besuch fr eine hhere Schule blieb ihm versagt, weil seine Eltern nicht das Geld fr die Fahrtkosten in die 30 Kilometer entfernte Stadt oder fr Hefte und Bcher aufbringen konnten. Deshalb musste er mit 14 Jahren sein Zuhause verlassen und das Metzgerhandwerk in einem anderen Dorf erlernen, wo er Kost und Loggie" hatte und den Eltern nicht mehr auf dem "Geldbeutel" lag. Diese harte Kindheit prgte ihn so, dass er sich schwor, irgendwann nach oben zu kommen wo er es leichter haben wird. Seine Chance kam, als er sich bei der Bayerischen Bereitschaftspolizei bewarb und nach bestandener Einstellungsprfung am 9. Mrz 1964 in die Kaserne nach Wrzburg "einrcken" durfte.
Nach Absolvierung seiner Ausbildung zum Polizeibeamten meldete er sich zur 1967 zur Grenzpolizeistation Bad Steben im Frankenwald, unmittelbar am Eisernen Vorhang. Dort verrichtete er bis zur Wende 1989 Grenz- und allgemeinpolizeilichen Dienst am "Todesstreifen" und empfing so manchen DDR-Flchtling in Bayern. Das freudigste Ereignis aber war die ffnung der Grenze, wobei er bei etlichen provisorisch neu errichteten Grenzbergngen mit dabei war und erleben durfte, wie der Eiserne Vorhang immer mehr Lcher bekam. Mitte 1990 wurde dann seine Dienststelle in Bayerische Landespolizeist