Filioque

Examensarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Theologie - Sonstiges, Note: 1,0, Technische Universitt Dortmund (Katholische Theologie), Sprache: Deutsch, Abstract: Gemeinhin gilt das Jahr 1054 als Datum der Spaltung von Ost- und Westkirche. Eine vollstndige Einigung ist bislang noch nicht erzielt worden, wobei im Zuge des II. Vatikanischen Konzils wichtige Schritte zur Verstndigung gegangen worden sind. Mitunter wurde 1965 die gegenseitige Exkommunikation aufgehoben, ber 900 Jahre nach der Bannung. In der Zeitspanne (und auch vorher) bildeten sich einige Lehrunterschiede heraus, wovon die wichtigsten sind: I. das Filioque, II. die Lehre vom Fegefeuer, III. die Eucharistie, IV. das Sakrament der Ehe, V. Mari Empfngnis und Mari Himmelfahrt, VI. der Jurisdiktionsprimat und die lehramtliche Unfehlbarkeit des Papstes.
Das Filioque - an erster Stelle aufgefhrt - ist ein vergleichsweise wenigen Katholiken gelufiger Begriff. Welchen Unterschied er zur Orthodoxie darstellt drfte noch weitaus weniger bekannt sein. Und doch gilt er als Auslser des Groen Schismas. Was bedeutet es, ob der Heilige Geist vom Vater durch den Sohn oder aber vom Vater und vom Sohn hervorgeht? Besa dieser Unterschied im Glaubens-bekenntnis vor 900 Jahren eine Brisanz, die von heutigen Christen nicht mehr nachzu-vollziehen ist. Historisch betrachtet handelt es gem gngiger Lehrmeinung um eine ursprnglich relativ unbedeutende Differenz. Diese sei im Zuge des Aufstiegs der Karolinger zur Kaiserwrde zwecks Abgrenzung vom Ostreich hochstilisiert wurde. Der rmischen Rechtsauffassung entsprechend regierte der legitime Kaiser des Rmischen Reiches von Konstantinopel aus (translatio imperii) und konnte nicht durch die barbarischen' Franken beerbt werden. Daher fhrte Karl d. Gr. den Bruch mit Byzanz herbei, der auch theologisch begrndet werden musste, um die Legitimation des ostrmischen Kaisertums zu desavouieren. Eigens dafr ist das Filioque neben anderen theologischen Verschiedenh